Grundsätzliches


Was ist Psychotherapie?

Wörtlich übersetzt bedeutet Psychotherapie "Behandlung der Seele". 

Psychotherapie ist eine Behandlung von psychischen („seelischen“) Erkrankungen, mit Hilfe von wissenschaftlich anerkannten Verfahren (u.a. Verhaltenstherapie, Analytische Psychotherapie, Tiefenpsychologische Psychotherapie, Systemische Psychotherapie).

Methoden und Techniken 

Psychische Erkrankungen können unser Erleben, unser Verhalten und unser geistiges und körperliches Wohlbefinden so stark beeinträchtigen, dass wir vor Angst, Leid und Verunsicherung deutliche Einschränkungen in unserer Lebensqualität erfahren.

Eine Psychotherapie ist dann ratsam, wenn psychische Probleme zu Krankheitserscheinungen führen und Sie die alltäglichen Anforderungen des Lebens nicht mehr bewältigen können.

Eine Psychotherapie ist eine Behandlung von psychischen Störungen mit Krankheitswert; was bedeutet das?

Am sicherlich deutlichsten wird es anhand des folgenden Beispiels: Stirbt ein enger, naher und geliebter Mensch, so kann die Empfindung des Verlustes der geliebten Person einen Menschen so erschüttern, dass dieser zunächst für einige Tage seinen alltäglichen Anforderungen nicht nachkommen kann, bzw. sich krank fühlt. Der Wunsch nach Rückzug, die empfundene Antriebslosigkeit und massive Traurigkeit ist verständlich und man würde dies einem normalen Trauerprozess zuordnen. 

Trauer benötigt Zeit und ist in der Regel ein Prozess, der mit Bewältigung, in Form von Anerkennung und Akzeptanz des Verlustes einhergeht und ein langsames, an die neue Situation angepasstes Leben des Hinterbliebenen ermöglicht.

Nun ist es aber auch möglich, dass dieser Verlust so gravierend ist, dass es zu einer tiefgreifenden nachhaltigen Verhaltens- und Erlebensveränderung beim Hinterbliebenen kommt, so dass eine gesunde Bewältigung des Trauerprozesses verhindert oder verlangsamt wird; mitunter auch die persönliche Situation des Hinterbliebenen sich zunehmend verschlechtert. Im schlechtesten Fall gelingt es der Person nicht mehr ihren Alltag ohne Leid und Einschränkungen durchzuführen. 

In den ersten Sitzungen mit dem Psychotherapeuten gilt zu klären; liegt ein Zustand vor, der die Kriterien einer Krankheit aufweist und welche Form der Therapie dem Patienten dann am besten hilft.

Wie funktioniert eine Psychotherapie?

Alle psychotherapeutischen Behandlungen haben gemeinsam, dass sie über das persönliche Gespräch erfolgen, welches durch spezielle Methoden und Techniken (z. B. konkrete Anlaysen von Gedanken und Verhalten, konkrete Aufgaben, um z. B. Ängste zu bewältigen, traumaspezifische Imaginantionstechniken) ergänzt werden kann. 

Die Behandlung kann mit der Therapeutin, dem Therapeuten allein oder im Rahmen einer Gruppentherapie erfolgen. Einzelbehandlungen haben in der Regel eine Dauer von 50 Minuten (bei bestimmten Übungen könnte dies auch länger sein), Gruppentherapien eine Dauer von 100 Minuten. Manchmal kann es hilfreich sein Bezugspersonen aus dem familiären und sozialen Umfeld mit einzubeziehen, immer vorausgesetzt der Patient wünscht sich dies auch.

Eine wesentliche Bedingung für das Gelingen jeder Psychotherapie ist eine vertrauensvolle Beziehung zwischen Patientin oder Patient und Therapeutin oder Therapeut, sowie eine Klärung, ob das geplante Psychotherapieverfahren den Erwartungen der Patientin oder des Patienten entgegenkommt. 

Auf dieser Grundlage bietet Psychotherapie die Möglichkeit, in einem geschützten Rahmen das eigene Erleben und Verhalten, sowie Beziehungserfahrungen zu besprechen, zu erleben und zu überdenken und infolge dessen Veränderungen auszuprobieren und herbeizuführen.

Was funktioniert nicht?

Der Wunsch dass sich sein Umfeld verändert ohne dass man selbst eine Veränderung an sich anstrebt. 

Insbesondere bei partnerschaftlichen Streitigkeiten kann der Wunsch bestehen, dass in einem gemeinsamen Gespräch mit dem Therapeuten und dem Partner der Therapeut dem Partner mal sagt was "Sache" ist und was der Partner "endlich" alles anders machen soll. Dieses Ansinnen ist in der Regel zum Scheitern verurteilt. Oft haben dieses Ansinnen die beide Streitparteien meist zuvor schon länger miteinander "diskutiert".

Auch kann ich Ihnen als Therapeut keine neue Wohnung besorgen oder eine neue Arbeitstelle; wir können erarbeiten welche Verhaltensstrategien hierbei hilfreich wären und wie man einen strukturierten Problemlöseprozess für sich entwickelt. 

Das Anschreiben, Anrufen und Ahnliches müssen sie letztlich selbst tun.

Das psychotherapeutische Vorgehen beinhaltet als oberstes Ziel, die Beschwerden der Patientin/des Patienten zu heilen oder zu lindern und sein Verständnis und die Wertschätzung für sich selbst zu erhöhen. 

Die Therapie soll die eigenen Fähigkeiten zur Lösungen für Probleme und Konflikte zu finden und so das eigene Leiden besser zu bewältigen unterstützen.

Aufgrund dessen ist es zu Beginn notwendig, dass wir gemeinsam (so konkret als möglich) Therapieziele festlegen. So kann gewährleistet werden, dass zu Ende des Therapieprozesses, die erreichten Ziele sichtbar werden.

Abschließend möchte ich noch anmerken: Aufgrund meiner jahrenlangen beruflichen Erfahrung (In Kliniken und in der Tätigkeit im ambulanten Bereich) bin ich von der Wirksamkeit von psychotherapeutischem Handeln überzeugt, aber es ist keine Wunderwaffe gegen alle Probleme und Beschwerden die Menschen erleben können. 

Leider gibt es weder die Wunderpille, noch die Wunderintervention, die alles "wegwischt" und für den Betroffenen ein Leben wie zuvor herstellt, so etwas kann und will ich Ihnen nicht versprechen! Aber ich werde Ihnen im therapeutischen Prozess zur Seite stehen mit meinem erworbenen (und sich immer weiter auszubauenden) Wissen und Gewissen, um ein bestmögliches Ergebniss für Sie und mit Ihnen zu erzielen.

In verschiedenen Studien wurde nachgewiesen, dass die therapeutische (Arbeits-) Beziehung ein bedeutsamer Faktor für das Gelingen einer Therapie ist. Um dies zu erreichen gehört unter anderem beiderseitige Offenheit dazu, dies bedeutet für mich, dass ich Ihnen mitteile was ich kann und wo ich an meine Grenzen stoße, und was ich für möglich halte und was nicht. 

Wichtig ist mir auch dass sie mir offen entgegen treten, den ich bin auch der Meinung: Für manche Menschen bin ich der richtige Therapeut und für andere eben nicht. Das ist gut so. Vergleichen wir es mit Bäckerreiprodukten, wenn jeder nur die eine Art Brötchen (Weckle) mag, hätten wir keine so wunderbare Vielfalt an Backwaren.

Anmerkung: Einige Textstellen sind aus einem Formular (PTV 10) entnommen, welches Sie im Rahmen der Sprechstunde von mir ausgehändigt bekommen.